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Algenöl: Die Alternative zu Fischöl
Das musst du über die vegane Omega-3-Quelle wissen
Letzte Aktualisierung: 26.01.2023
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Omega-3-Fettsäuren sind essenziell für den menschlichen Körper. Sie sind wesentlicher Bestandteil von Gehirn, Herz und Augen.
- Omega-3 wird normalerweise über fetten Fisch oder Fischöl aufgenommen. Für Vegetarier und Veganer zählt es daher zu den potenziell kritischen Nährstoffen.
- Algenöl kann energie- und ressourcensparend an Land gezüchtet werden. Es ist dadurch eine nachhaltige und vegane Quelle für Omega-3.
- Um den Omega-3-Bedarf zu decken, sind vegane Supplements mit Algenöl empfehlenswert. Diese müssen jedoch einigen Anforderungen genügen.
Tiefgrüne, abgestandene Gewässer, eine glitschige Begegnung im letzten Strandurlaub – Algen wecken einige Emotionen, aber in unseren Breitengraden nur wenige, die auf eine begehrenswerte Köstlichkeit hinweisen. Kein Wunder, dass Algen abgesehen von Sushi noch immer eine Rarität auf dem deutschen Durchschnitts-Teller darstellen.
Beim Algenöl geht es jedoch weniger um ölig eingelegten Seetang als vielmehr um hochwertiges, omega-3-reiches Öl von Mikroalgen. Warum Algenöl deinen persönlichen Speiseplan aufwertet und wieso es womöglich die nachhaltigere Alternative zu Fisch und Fischöl ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Wir haben für dich alle wichtigen Infos über Algenöl:
Inhalt:
- Was ist Algenöl?
- Was sind Omega-3-Fettsäuren?
- Warum braucht der Körper Omega-3-Fettsäuren?
- Wie gesund sind Omega-3-Fettsäuren?
- Warum sollte ich auf meine Omega-3-Zufuhr achten?
- Ist Algenöl eine pflanzliche und vegane Alternative für Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder Fischöl?
- Wie viele Omega-3-Fettsäuren sollte ich täglich aufnehmen?
- Woher kommt Algenöl?
- Ist Algenöl nachhaltig?
- Ist in Algenöl zu viel Jod oder andere Schadstoffe enthalten?
- Anforderungen an ein hochwertiges Omega-3-Supplement
- Wie sollte ich Algenöl einnehmen?
- Haben Omega-3-Fettsäuren oder Algenöl Nebenwirkungen?
- Ist Algenöl für die Schwangerschaft und Stillzeit geeignet?
- Ist Algenöl für Kinder und Jugendliche geeignet?
- Kann ich Algenöl zum Kochen verwenden?
- Wie lagere ich Algenöl am besten?
- Fazit
1. Was ist Algenöl?
Algenöl besteht aus dem extrahierten Öl von Mikroalgen, zumeist aus der Alge Schizochytrium sp.. Im Gegensatz zu anderen Mikroalgen wie den Spirulina- oder Chlorella-Algen ist diese Mikroalgenart dazu in der Lage, hohe Mengen der Omega-3-Fettsäuren DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure) herzustellen. Deshalb werden sie von Vegetariern und Veganern häufig als pflanzliche Alternative für langkettige Fisch-Omega-3-Fettsäuren herangezogen.
Algenöl hat eine leicht grünliche bis goldene Farbe und unterscheidet sich somit optisch kaum von anderen pflanzlichen Speiseölen. Es ist sowohl in flüssiger Form als auch umschlossen in Kapseln erhältlich.
Anders als Makroalgen, wie wir sie beispielsweise vom Sushi oder Seetang-Salat kennen, sind die Schizochytrium-Algen mikroskopisch kleine Einzeller – die es in sich haben!
Neben der Ernährungsmedizin sind nun ebenfalls andere Forscher und Forscherinnen auf die Kleinstlebewesen aufmerksam geworden. In einem Studienprojekt, das im November 2020 in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, gelang es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Mikroalgen dazu zu bewegen, Wasserstoff anstelle von Sauerstoff zu produzieren. Und Wasserstoff steht als Ressource für erneuerbare Energien hoch im Kurs! Bisher hat dessen Gewinnung enorm viel Energie abverlangt. Das könnte sich dank der schnell wachsenden Lebewesen nun ändern. [1]
Mikroalgen ernähren sich von organischen Substanzen und Pflanzenresten wie abgestorbenen Blättern. Für die Gewinnung von Algenöl werden die Mikroalgen kontrolliert in Wasserbecken oder Glasröhrchen-Systemen an Land gezüchtet. Somit hat die Algenöl-Produktion keinen Einfluss auf das natürliche Ökosystem Meer.
2. Was sind Omega-3-Fettsäuren?
Omega-3-Fettsäuren zählen zu den essenziellen Nährstoffen. Essenziell bedeutet, dass sie lebensnotwendig sind, unser Körper diese jedoch nicht selbst herstellen kann. Deshalb ist es wichtig, dass wir essenzielle Nährstoffe über unsere Ernährung aufnehmen.
Die Unterteilung von Fettsäuren in gesättigte und ungesättigte Fettsäuren ist vielen bereits geläufig. Omega-3-Fettsäuren gehören in dieser Einteilung zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Zu diesen gehören neben den Omega-3- auch die Omega-6-Fettsäuren.
Der Name „Omega-3“ geht auf die chemische Struktur der Fettsäuren zurück. Einfach zusammengefasst beschreibt die Bezeichnung Omega-3, an welcher Stelle des Fettmoleküls die letzte C-C-Doppelbildung vorliegt – so viel zur Chemie und zum griechischen Buchstaben.
Innerhalb der Omega-3-Fettsäuren unterscheidet die Ernährungswissenschaft noch einmal zwischen kurzkettigen und langkettigen Fettsäuren. Die für unsere Ernährung wichtigen Omega-3-Fettsäuren sind (aufgepasst – diese lohnt es sich zu merken!) die kurzkettige Alpha-Linolensäure (ALA) und die langkettigen Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA).
In unserer Ernährung finden wir die kurzkettige Omega-3-Fettsäure ALA zum Beispiel reichlich in Leinsamen und Leinöl, Walnüssen und Hanfsamen.
DHA und EPA hingegen zählen zu den marinen Omega-3-Fettsäuren und kommen somit nur in Lebensmitteln aus dem Meer vor. Hierzu zählen fettreicher Fisch wie Lachs, Makrele und Thunfisch sowie bestimmte Algenarten wie die Mikroalge Schizochytrium sp..
Warum du vor allem auf langkettige, marine Omega-3-Quellen zurückgreifen solltest, erfährst du in Kapitel 5.
3. Warum braucht der Körper Omega-3-Fettsäuren?
Omega-3-Fettsäuren sind struktureller Bestandteil jeder einzelnen Körperzelle, insbesondere der Nerven- und Gehirnzellen. Sie sind ein wichtiger Baustein der Zellmembran und verleihen ihr die notwendige Beweglichkeit (in der Fachsprache Fluidität), um einwandfrei funktionieren zu können.
Daneben dienen uns Omega-3-Fettsäuren als Ausgangssubstanz für hormonähnliche Botenstoffe und als Baustein für unsere Retina im Auge. Somit sind sie für die normale Funktion unseres Nervensystems und unserer Sehkraft sowie deren Erhaltung essenziell.
Experten und Expertinnen weisen außerdem auf die Bedeutung von Omega-3 Fettsäuren für eine gesunde Entwicklung des Gehirns, der Nerven und der Sehkraft in den ersten Lebensmonaten hin. Deshalb empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung in der Schwangerschaft sowie in der Stillphase 200 mg DHA zusätzlich aufzunehmen.
4. Wie gesund sind Omega-3-Fettsäuren?
Die Aufnahme von reichlich Omega-3 kann zu zahlreichen gesundheitsförderlichen und -erhaltenden Effekten führen, zum Beispiel für die Funktion des Herzens, des Gehirns und der Sehkraft.
Folgende Aussagen über die Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA sind von der European Food Authority (EFSA), der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, veröffentlicht und zugelassen:
- 0,25 g DHA täglich tragen zum Erhalt der normalen Gehirnfunktion bei
- 0,25 g DHA täglich tragen zum Erhalt der normalen Sehkraft bei
- 0,25 g EPA und DHA täglich tragen zur normalen Funktion des Herzens bei
- 2 g DHA und EPA täglich tragen zum Erhalt eines normalen Triglycerid-Spiegels im Blut bei
- 3 g DHA und EPA tragen zu einem normalen Blutdruck bei
In der Schwangerschaft, Stillzeit und Säuglingsphase:
- 0,2 g DHA pro Tag zusätzlich tragen zu einer normalen Gehirnentwicklung des Fötus sowie des gestillten Säuglings bei*
- 0,2 g DHA pro Tag zusätzlich tragen zur normalen Entwicklung der Augen des Fötus sowie des gestillten Säuglings bei*
- 0,1 g DHA täglich tragen zur normalen Entwicklung der Sehkraft von Kindern bis zu einem Alter von 12 Monaten bei
*Die Angaben beziehen sich auf eine Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit, die zusätzlich zur empfohlenen Menge an DHA und EPA für Erwachsene von 250 mg täglich erfolgt.
Eine tägliche Einnahme von bis zu 5 g DHA und EPA stuft die EU-Behörde EFSA als sicher ein. Diese Dosierung sollte jedoch nicht überschritten werden.
NEU "Herz-Patienten leben länger mit Omega-3", meldete auch die renommierte Ärztezeitung [7]. In einer Langzeitstudie haben Wissenschaftlern mehrerer Universitäten die Omega-3 Konzentration im Blut von Herz-Patienten untersucht. Sie stellten dabei fest, dass ein hoher Spiegel an DHA und EPA nachweislich mit einem längeren Leben assoziiert ist - und zwar unabhängig von anderen Einflussfaktoren. Die Wissenschaftler folgern, dass bei einem Omega-3 Mangel unbedingt eine Ernährungsumstellung oder eine Supplementierung von Omega-3 notwendig sei. NEU
5. Warum sollte ich auf meine Omega-3-Zufuhr achten?
Um genügend Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ein- bis zweimal in der Woche fetten Fisch zu essen, wie zum Beispiel Lachs, Makrele oder Thunfisch. Doch seien wir mal ehrlich: Das schaffen die wenigsten.
Und als nächstes stellt sich die Frage, ob wir das das überhaupt wollen. Ein hoher Fischkonsum trägt maßgeblich zur Überfischung der Meere bei. Für Vegetarier und Veganer kommen Omega-3-Fettsäuren aus Fisch deshalb gar nicht infrage.
Daneben sind Fische und Meerestiere häufig mit Schwermetallen, Dioxinen und – neuerdings auch – Mikroplastik belastet. Daher besteht bei einer ausreichenden Aufnahme von Omega-3 über Fisch die Gefahr, dem Körper gleichzeitig Schadstoffe zuzuführen, die wiederum schädlich für die Gesundheit sein können.
Wenn du auf Fisch als Quelle für Omega-3-Fettsäuren verzichtest, solltest du jedoch darauf achten, trotzdem langkettige, marine Omega-3-Fettsäuren – die aktive Form von Omega-3 – aufzunehmen.
Wie bereits im zweiten Kapitel erwähnt, zählen Omega-3-Fettsäuren zu den essenziellen Nährstoffen. Streng genommen zählt hierzu jedoch nur die kurzkettige Omega-3-Fettsäure ALA. Zu geringen Teilen kann der Körper aus ALA die für uns nützlichen aktiven Formen von Omega 3, die langkettigen Fettsäuren EPA und DHA herstellen. Deshalb bezeichnet man diese beiden auch als semi-essenziell.
Der Anteil an ALA, der in unserem Körper zu EPA und DHA umgewandelt wird, ist jedoch schwindend gering. Die Umwandlungsrate von ALA zu EPA liegt bei etwa 5 % und von ALA zu DHA bei < 0,5 % [2]. Wir müssten demnach eine wesentlich höhere bis unmögliche Menge der EPA/DHA-Vorstufe aufnehmen, damit wir unseren Bedarf an Omega-3 decken.
Deshalb macht es Sinn, Omega-3-Fessäuren zusätzlich in ihrer langkettigen Form (DHA und EPA) aufzunehmen. Diese aktive Form von Omega-3 ist in Algen, Krill und Fisch enthalten.
5.1 Müssen Vegetarier und Veganer besonders auf ihre Omega-3-Zufuhr achten?
Dadurch dass vegetarisch und vegan lebende Personen freiwillig auf Fisch verzichten, nehmen sie Omega-3 überwiegend in Form von ALA über pflanzliche Lebensmittel wie Leinsamen und Nüsse auf.
Als Quelle für langkettiges, bioaktives Omega-3 können sie nur auf Algen zurückgreifen. Da diese in westlichen Nationen normalerweise selten auf dem Speiseplan stehen, insbesondere die EPA- und DHA-reichen Mikroalgen, kann es schnell zu einem Mangel an langkettigem Omega-3 kommen.
Für die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zählen langkettige Omega-3-Fettsäuren bei einer veganen Ernährung deshalb zu den potenziell kritischen Nährstoffen. Dies bedeutet, dass ein hohes Risiko für eine Unterversorgung besteht. Sie verweist darauf, den Bedarf durch mit Mikroalgenöl angereicherte Lebensmittel zu decken, wie dem Öl der Alge Schizochytrium sp. [3].
6. Wie viele Omega-3-Fettsäuren sollte ich täglich aufnehmen?
Um mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren versorgt zu sein, empfehlen Fachgesellschaften mindestens 250 mg DHA und EPA täglich aufzunehmen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät dazu zweimal wöchentlich fetten Seefisch wie Lachs, Makrele oder Thunfisch auf den Speiseplan zu setzen. Immer mehr Menschen ernähren sich jedoch vegetarisch oder vegan und möchten durch einen Verzicht auf Fisch die Meere nicht mehr zur Überfischung der Meere beitragen. Pflanzliche Algenöl-Omega-3-Supplemente können in diesen Fällen Abhilfe verschaffen.
6.1 In welchem Verhältnis sollte ich Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren aufnehmen?
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren stehen in gewisser Weise in Konkurrenz zueinander: Eine zu hohe Aufnahme von Omega-6 hemmt die positiven Wirkmechanismen der Omega-3-Fettsäuren und kann die Entstehung von zahlreichen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs begünstigen [5]. Deshalb empfehlen Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in einem Verhältnis von 5:1 (Ω-6: Ω-3) aufzunehmen.
Das hört sich theoretisch gut an, problematisch wird’s jedoch in der praktischen Umsetzung: Unsere westliche Ernährungskultur beinhaltet nämlich erheblich höhere Mengen an Omega-6-Fettsäuren, zum Beispiel durch Sonnenblumenöl, fette Wurst- und Fleischwaren sowie industriell gefertigte Produkte.
Bei dem Ziel einer angemessenen Omega-3-Zufuhr gilt es deshalb nicht nur, den absoluten Anteil an aufgenommenem Omega-3 im Blick zu behalten, sondern auch zu hohe Mengen an Omega-6-Fettsäuren zu vermeiden.
6.2 Woher weiß ich, ob ich ausreichend mit Omega-3 versorgt bin?
Dein Versorgungsstatus lässt sich über den „Omega-3-Index“ bestimmen. Dieser wird im Blut, genauer in den roten Blutkörperchen gemessen. Der Index gibt darüber Aufschluss, wie hoch der Anteil von EPA und DHA im Verhältnis zu anderen Fettsäuren in der Membran der roten Blutkörperchen ist.
Somit lässt sich der Omega-3-Status genauso wie Vitamine und Mineralstoffe über ein Blutbild im Labor bestimmen. Falls du dir unsicher bist, ob du genügend mit Omega-3 versorgt bist, frage bei deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt um Rat.
7. Ist Algenöl eine vegane Alternative für Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder Fischöl?
Fetter Fisch und Fischöl sind bekannt für ihren hohen Gehalt an langkettigen Omega-3-Fettsäuren. Fische erlangen diesen jedoch ebenfalls über ihre Nahrung. Das heißt über Algen oder über Algen fressende Krill-Krebse, denn Algen sind die einzigen Lebewesen, die marine Omega-3-Fettsäuren produzieren können.
Wenn wir nun langkettige Omega-3-Fettsäuren aus Algen aufnehmen, überspringen wir eine Stufe in der Nahrungskette (die Stufe „Fisch“) und nehmen die langkettigen Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA direkt in Form eines pflanzlichen Lebensmittels auf.
Darüber hinaus wird die Mikroalge Schizochytrium sp. an Land in einem Glasröhrensystem unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet. Daher wird das Ökosystem Meer nicht negativ beeinflusst und die Überfischung der Meere nicht zusätzlich gefördert.
Fischöl im Vergleich zu Algenöl ist hingegen ein Nebenprodukt der Fischindustrie. Neben der Überfischung von bestimmten Arten greifen deren Fangtechniken durch ungewollten Beifang in das gesamte natürliche Zusammenleben im Ozean ein. Somit trägt auch die Gewinnung von Fischöl zum Ungleichgewicht der marinen Ökosysteme bei.
7.1 Ist Algenöl besser als Fischöl oder Krillöl?
Eine Einteilung in “besser” und “schlechter” ist für uns zu pauschal. Lass uns deshalb einen genaueren Blick auf die Vor- und Nachteile beider Omega-3-Präparate werfen.
Fischöl-Präparate haben häufig höhere Dosierungen an EPA und DHA. Beim genaueren Hinschauen enthalten diese die Omega-3-Fettsäuren teilweise jedoch nicht in ihrer natürlichen Form, sondern als synthetische Ethylester. Mit dieser chemischen Struktur versuchen Hersteller, ihre Omega-3-Konzentrationen im Präparat künstlich zu erhöhen.
Die Ethylester-Form hat jedoch den Nachteil, dass die Bioverfügbarkeit viel geringer ist als bei der natürlichen Form der Fette als Triglyceride [4]. Das heißt, dass dein Körper die Fettsäuren nicht so gut verwerten kann. Deshalb ist ein Präparat mit Fetten in ihrer natürlichen Form immer vorzuziehen.
Auch der Umweltfaktor ist relevant: Jedes Jahr werden rund 14 Millionen Tonnen an Wildfisch nur dafür gefangen, eine Million Tonnen Fischöl und Fischmehl für Tierfutter herzustellen. Dieser Anteil macht 27 % des weltweiten Fischfangs aus. Um die Fische und den Fischbestand zu schützen, lohnt es sich, auf ein Algenöl-Präparat zurückgreifen.
Darüber hinaus kann Fischöl genauso wie Fisch mit Verunreinigungen aus dem Meer wie Schwermetallen, Dioxinen, Polychlorierte Biphenyle (PCBs) oder Mikroplastik belastet sein. Da Algenöl unter kontrollierten Bedingungen an Land gezüchtet wird, besteht die Gefahr bei diesem nicht.
Krillöl wird aus kleinen Krebsen gewonnen und als Alternative für Fischöl verkauft. Die Krebse stellen jedoch die Hauptnahrungsquelle für verschiedene bedrohte Walarten dar. Nur mit einem pflanzlichen Algenöl greifst du nicht in das natürliche Ökosystem Meer ein und schützt den Bestand aller Meeresbewohner.
8. Woher kommt Algenöl?
Für die Gewinnung von Algenöl dient im Wesentlichen die einzellige Mikroalge Schizochytrium. Sie ist besonders reich an DHA und EPA und wird umwelt- und ressourcenschonend an Land gezüchtet.
Das vegane Purabyo-Algenöl stammt aus den USA. Dort herrschen optimale Wetterbedingungen für die Mikroalgen, weshalb sie sich mit wenig zusätzlichem Energie- und Ressourcenaufwand vermehren.
Auch in Deutschland werden Mikroalgen kultiviert und vermehrt. Wegen der schwankenden Wetter- und Temperaturbedingungen werden die Algen hier in speziellen geschlossen Gefäßsystemen aus Glasröhrchen gezüchtet. Diese sind teurer als offene Behältersysteme, ermöglichen aber kontrollierte Bedingungen ohne den Eintrag von unerwünschten Stoffen.
8.1 Wie wird Öl aus Mikroalgen gewonnen?
Die Mikroalge Schizochytrium sp. wird in einem speziellen Gefäßsystem aus Röhrchen an Land gezüchtet und kultiviert. Diese Methode ist absolut ressourcen- und umweltschonend sowie unabhängig vom natürlichen Ökosystem Meer.
Bei der Gewinnung des Algenöls werden die Algen zunächst fermentiert. Dabei werden die Zellwände der Algen aufgebrochen, um an das enthaltene Öl zu gelangen. Anschließend wird das Öl schonend filtriert und gereinigt und zum Beispiel zu Nahrungsergänzungsmitteln weiterverarbeitet.
Das Algenöl wird in einer praktisch sauerstofffreien Verarbeitungsumgebung hergestellt, sodass es optimal vor Oxidation geschützt ist. Zum Purabyo-Präparat wird zusätzlich ein natürliches Antioxidationsmittel hinzugegeben, welches eine Oxidation des fertigen Produkts minimal hält. Deshalb ist eine Oxidation des Produkts während des Herstellungsprozesses weitestgehend ausgeschlossen.
9. Ist Algenöl nachhaltig?
Mikroalgen sind ein „dankbarer“ Rohstoff: Sie wachsen schnell und beinahe überall im Wasser. Deshalb können sie umwelt- und ressourcenschonend an Land gezüchtet werden – unabhängig vom Ökosystem Meer und somit ebenfalls unabhängig von der Überfischung der Meere. Auch die Verarbeitung und Filtration des Öls erfolgt schonend und nachhaltig.
Anschließend wird das gewonnene Öl in Kapseln abgefüllt. Hierbei sind vegane Kapseln denen aus tierischer Gelatine vorzuziehen, da sie zum Schutz der Tiere und der Umwelt beitragen.
Im Idealfall ist das Algenöl schließlich in einem Braunglasgefäß, anstelle von üblichen Plastikflaschen oder Blisterverpackungen erhältlich. Das verhindert Plastikmüll und schützt das Öl zudem vor Lichteinstrahlung, die die Oxidation des Öls fördert.
10. Ist in dem Öl zu viel Jod oder andere Schadstoffe enthalten?
Die Mikroalgen Schizochytrium sp. werden für die Gewinnung von Algenöl unter kontrollierten Bedingungen in Wasseranlagen an Land kultiviert und vermehrt. Unter diesen Umständen enthalten sie – wenn überhaupt – nur Spuren von Jod. Somit kann Algenöl keinen erwähnenswerten Beitrag zu deiner täglichen Jodversorgung leisten und auch keine Überversorgung mit Jod hervorrufen.
Für Schadstoffe, Schwertmetalle oder Mikroplastik gilt das gleiche wie für den Jod-Gehalt: Die Mikroalge Schizochytrium sp. wird an Land in einem Glasröhrensystem unter kontrollierten Bedingungen gefüllt mit Salzwasser gezüchtet. Daher besteht kein Risiko von meerestypischen Schadstoffbelastungen wie Schwermetalle, Quecksilber, Polychlorierte Biphenyle (PCBs) oder Dioxine.
Seit geraumer Zeit häuft sich zudem immer mehr Plastik in den Ozeanen an. Das Plastik wird durch die starken Wellenbewegungen des Wassers aufgerieben und von Fischen in Form von kleinsten Plastikpartikeln verschluckt. Somit führt das zunehmende Plastik nicht nur zu einer Verschmutzung des Lebensraums vieler Arten, sondern auch zu einer Belastung von Meeresprodukten mit Mikroplastik. Dieser Gefahr entgehst du mit einem Algenöl-Supplement.
Unabhängig davon lassen einige Hersteller ihre Algenöl-Präparate noch einmal durch zertifizierte Labore auf Schadstoffbelastungen und weitere schädliche Parameter wie Aflatoxine, Pflanzenschutzmittel und Schwermetalle überprüfen. Dadurch stellen sie die Nichtbelastung ihres Produkts sicher.
11. Anforderungen an ein hochwertiges Omega-3-Supplement
Was solltest du beim Kauf eines Algenöl-Präparats beachten?
Worauf du achten solltest ... | ... und warum |
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Oxidation | Die Qualität der Omega-3-Supplemente fällt von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich aus. Häufig besteht die Gefahr, dass das Produkt ranzig ist oder bei zunehmender Lagerung ranzig wird. Beim Ranzigwerden oxidieren die ungesättigten Fettsäuren und wandeln sich in gesundheitsschädliche Transfettsäuren um. Nimm das Produkt vor der Einnahme deshalb ganz genau unter die Lupe. Je mehr ein Präparat oxidiert ist, desto unangenehmer riecht es und desto häufiger kommt im Nachhinein zu einem fischigen Aufstoßen. |
Fettstruktur | Wie im Kapitel 7.1 beschrieben solltest du darauf achten, dass die Omega-3-Fettsäuren in Form von natürlichen Triglyceriden und nicht als synthetische Ethylester vorliegen. Ethylester werden vom Körper deutlich schlechter aufgenommen und verwertet. |
Dosierung | Neben der Docosahexaensäure (DHA) solltest du die dir insbesondere den Eicosapentaensäure-Gehalt (EPA) deines Produkts genau anschauen. Dieser fällt häufig durchs Raster und das Produkt enthält zu wenig dieser für den menschlichen Organismus wichtigen Fettsäure. Achte deshalb genau auf die Inhaltsstoffe deines Präparats. Es sollte mindestens 250 mg DHA und 125 mg EPA für die tägliche Einnahme enthalten. |
Analysezertifikate | Es ist wichtig, dass das Algenöl-Präparat möglichst frei von Transfettsäuren oder anderen schädliche Inhaltsstoffe wie Schwermetallen und Dioxinen ist.
Schau dir deshalb die Produktseite deines Herstellers an: Gibt es Analysezertifikate von unabhängigen Laboren, die die Reinheit des Produkts bestätigen? Falls nein heißt es im Umkehrschluss nicht, dass das Produkt definitiv belastet ist. Dennoch kann ein Zertifikat ein wichtiges Qualitätsmerkmal sein. Bist du dir in dieser Hinsicht unsicher, wende dich einfach an den Kundenservice deines Herstellers. |
Kapsel | Falls du dich vegan oder vegetarisch ernährst oder generell weniger tierische Produkte zu dir nehmen möchtest, achte du auf die Kapsel, in die dein Algenöl möglicherweise gefüllt ist. Bei einem veganen Produkt sollte diese aus einem pflanzlichen Material wie Maisstärke und nicht aus tierischer Gelatine bestehen. |
Verpackung | Wenn du zusätzlichen Verpackungsmüll einsparen möchtest, solltest du auf ein Produkt mit Glasverpackung zurückgreifen. Braunglas schützt dein Produkt außerdem vor Lichteinstrahlung und somit vor Oxidation und Ranzigwerden. |
11.1 Tropfen oder Kapseln?
Ob du dich für ein Algenöl in flüssiger Form oder in Form von Kapseln entscheidest, bleibt deiner eigenen Vorliebe überlassen. Für die Wirkung macht die Form keinen Unterschied.
Flüssiges Algenöl kommt häufig mit einer Dosierpipette, sodass du dir eine bestimmte Menge gezielt auf einen Löffel und auf deine Mahlzeit träufeln kannst.
Bei einem Kapselpräparat kannst du die empfohlene Kapsel-Menge zu einer Mahlzeit mit einem Glas Wasser einnehmen. Dies bietet eine besonders einfache Handhabung – auch unterwegs. Außerdem kommt ein Kapselpräparat eher für Personen infrage, die den Geschmack von Algenöl umgehen möchten – auch wenn dieser für die meisten Personen ziemlich neutral ist.
Viele Algenöl-Präparate setzen voraus, dass mehrere Kapseln täglich eingenommen werden müssen, um den Omega-3-Bedarf ausreichend zu decken. Purabyo Omega-3 enthält pro Softkapsel 834 mg Algenöl mit 250 mg DHA und 125 mg EPA. Damit sind die Omega-3 Algenöl Kapseln auf natürliche Weise hochdosiert. Bereits eine Kapsel deckt den täglichen Bedarf an essentiellen Omega-3-Fettsäuren.
12. Wie sollte ich das Präparat einnehmen?
Die Algenöl-Tropfen oder -Kapseln sollten täglich zu einer fettreichenden Mahlzeit eingenommen werden, im Falle von Kapseln außerdem mithilfe von ausreichend Flüssigkeit. Fettige Nahrung regt die Fettverdauung an und erhöht auf diese Weise die Bioverfügbarkeit der Omega-3-Fettsäuren im Algenöl [6].
Weil das Frühstück meistens eher fettarm ausfällt, empfiehlt es sich, das Algenöl zur Hauptmahlzeit am Mittag oder Abend aufzunehmen. Die Algenöl-Tropfen kannst du entweder auf einen Löffel oder auf deine Mahlzeit träufeln, zum Beispiel in einen Joghurt.
Rein theoretisch könntest du auch die Algenöl-Kapseln aufstechen und auf deine Mahlzeit geben. Dabei könnten jedoch Tropfen des hochwertigen Öls verloren gehen. Deshalb empfehlen wir die direkte Kapseleinnahme mit einem großzügigen Schluck Wasser.
12.1 Wie schmeckt Öl aus Mikroalgen?
Anders als Fischöl ist Algenöl ein relativ neutrales Öl. Gute Nasen nehmen eventuell einen leichten Geruch wahr, der an Meer erinnert. Dieser fällt jedoch sehr schwach aus und ist für die meisten Personen kaum wahrnehmbar.
Auch ein fischiges Aufstoßen ist bei Algenöl nicht zu befürchten, solange das Produkt von hoher Qualität und nicht ranzig ist. Eine Kapselumhüllung verringern die Wahrscheinlichkeit des Aufstoßens noch einmal mehr, da das Öl in der Kapsel verschlossen bis in den Magen gelangt.
13. Gibt es Nebenwirkungen?
Bei Omega-3-Supplementen wie Algenöl handelt es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel – kein Arzneimittel. Eine Dosierung von 5 mg EPA und DHA täglich stuft die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als sicher ein. Diese Menge ist somit unbedenklich.
Einige der positiven Effekte von Omega-3-Fettsäuren treten sogar erst ab einer Dosierung von 2 oder 3 g EPA und DHA täglich ein. Dennoch solltest du dabei die Einnahme von 5 g täglich nicht überschreiten.
14. Ist Algenöl für die Schwangerschaft und Stillzeit geeignet?
Von Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gilt für die Schwangerschaft und Stillzeit die Empfehlung, 200 mg DHA zusätzlich aufzunehmen. Ein Omega-3-Supplement ist in dieser Zeit somit nicht nur clever, sondern dringend empfohlen und für die gesunde Entwicklung des Kindes, insbesondere für die Entwicklung seines Gehirns und seiner Sehkraft, äußerst wichtig:
- 200 mg DHA pro Tag zusätzlich tragen zu einer normalen Gehirnentwicklung des Fötus sowie des gestillten Säuglings bei
- 200 mg DHA pro Tag zusätzlich trägt zur normalen Entwicklung der Augen des Fötus sowie des gestillten Säuglings bei
- 100 mg DHA Einnahme täglich trägt zur normalen Entwicklung der Sehkraft von Kindern bis zu einem Alter von 12 Monaten bei
Zusammen mit der allgemeinen Empfehlung für Erwachsene ergibt sich aus dieser Empfehlung, dass schwangere und stillende Frauen 450 mg DHA täglich aufnehmen sollten.
In der Schwangerschaft und Stillzeit ist es besonders wichtig, auf die hohe Qualität des Omega-3-Supplements zu achten. Purabyo-Algenöl ist frei von bedenklichen Verunreinigungen wie Schadstoffen, Schwermetallen, Dioxinen, PCB oder mikrobiologischen Keimen. Deshalb ist es das Algenöl während der Schwangerschaft und Stillzeit optimal geeignet.
Jede Kapsel versorgt den Körper mit 250 mg DHA und 125 mg EPA. In der Schwangerschaft und Stillzeit raten wir deshalb dazu, zwei Purabyo Omega-3-Kapseln täglich einzunehmen.
Aufgrund der oben genannten Eigenschaften ist das Purabyo Omega-3 auch für Kinder und Jugendliche geeignet.
16. Kann ich das Öl auch zum Kochen verwenden?
Ein klares Nein: Algenöl oder andere Omega-3-reiche Öle wie Leinöl, Hanföl oder Fischöl eignen sich nicht zum Kochen. Das Erhitzen des Öls führt dazu, dass die darin enthaltenen ungesättigten Fettsäuren oxidieren und sich in gesundheitsschädliche Transfettsäuren umwandeln.
Deshalb solltest du Algenöl ausschließlich kalt verwenden – entweder pur auf einem Löffel oder in Kapsel-Form oder zu einer kalten Speise, zum Beispiel geträufelt auf deinen Joghurt oder Salat.
17. Wie lagere ich Algenöl am besten?
Vor Anbruch solltest du das Öl dunkel und kühl lagern (15 bis max. 25 °C), um es vor Lichteinstrahlung und Oxidation zu schützen. Vielleicht gibt es bei dir einen kühlen Vorratsraum oder eine Schublade ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Nach Anbruch eines flüssigen Algenöls solltest du dieses im Kühlschrank aufbewahren, damit das Öl nicht oxidiert und ranzig wird.
Ein angebrochenes Glas mit Algenöl-Kapseln muss nicht im Kühlschrank gelagert werden, da das Öl in den Dragees noch immer vom Sauerstoff ausgeschlossen ist. Die Kapseln sollten weiterhin an einem dunklen und kühlen Ort (15 bis max. 25 °C) aufbewahrt werden.
Generell gilt: Behalte das Mindesthaltbarkeitsdatum im Blick und brauche angebrochenes Algenöl möglichst schnell auf. Eine längere Lagerung erhöht das Risiko für eine Oxidation. Außerdem solltest du das Öl außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
18. Fazit
Mikroalgenöl bietet eine hochwertige vegane und nachhaltige Quelle für langkettige Omega-3-Fettsäuren. Diese unterstützen die Gesundheit des Gehirns, des Herzens und der Augen.
Im Gegensatz zu Fisch- oder Krillöl schützt Algenöl den Bestand der Meere und wird außerdem sehr nachhaltig in kontrollierten Kultivierungsanalgen an Land gewonnen. Dadurch ist es frei von meerestypischen Verunreinigungen und Schadstoffen.
Täglich ist eine Menge von 250 mg DHA und 125 mg EPA empfehlenswert. In Form von Algenöl sind diese Omega-3-Fettsäuren für den Körper sehr gut zugänglich und verwertbar.