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Jod vs. Selen - Ernährung für die Schilddrüse
So unterstützt du deine Schilddrüse
Letzte Aktualisierung: 16.05.2022
Jod oder Selen? Was ist wichtiger für unsere Schilddrüse? Die Antwort ist ganz einfach: Beide.
Jod und Selen sind zwei essenzielle Nährstoffe, die in einem gewissen Mengenverhältnis im Körper vorliegen müssen, da sie bei der Schilddrüsen- und Immunfunktion zusammenarbeiten. Fehlt eines der beiden Spurenelemente, wirkt sich dies negativ auf die Schilddrüsenfunktion aus.
1. Funktion der Schilddrüse
Doch wo befindet sich die Schilddrüse und was sind ihre Aufgaben? Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ, welches an der Halsvorderseite unterhalb des Kehlkopfs liegt. In der Schilddrüse werden die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) produziert. Hierfür werden zwei Mikronährstoffe benötigt: Selen und Jod. Schilddrüsenhormone sind für das Zellwachstum und die Zellteilung jeder einzelnen Körperzelle notwendig. Zudem regulieren sie sämtliche Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper. Schilddrüsenhormone erhöhen beispielsweise den Sauerstoff- und Energieverbrauch, die Herzfrequenz sowie die Fettaufnahmerate zur Energiegewinnung.
T3 und T4 werden von zwei Kontrollregionen deines Gehirns, der Hypophyse und dem Hypothalamus, überwacht. Ist der Hormonspiegel im Blut zu niedrig, wird der Botenstoff TSH (Thyreotropin) freigesetzt, der in der Schilddrüse zu einer erhöhten Hormonfreisetzung führt. Bei einem erhöhten Hormonspiegel funktioniert der Mechanismus andersherum. Dadurch versucht der Körper einen konstanten Hormonspiegel sicherzustellen.
2. Schilddrüsenunterfunktion und -überfunktion
Dass der Hormonspiegel Schwankungen unterliegt, ist normal. Bei manchen Personen manifestiert sich allerdings ein chronisch niedriger oder erhöhter Hormonspiegel, auch bekannt als Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).
Wie der Name bereits sagt, handelt es sich bei einer Schilddrüsenunterfunktion um eine mangelhafte Produktion von Schilddrüsenhormonen. Eine Unterfunktion kann mit Symptomen wie Haarausfall, Depressionen, erhöhter Kälteempfindlichkeit, verlangsamtem Puls und zahlreichen weiteren Auffälligkeiten einhergehen. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion bildet die Schilddrüse zu viele Hormone, was zu u.a. Reizbarkeit, Schwitzen, Zittern und Heißhunger führen kann.
Die zahlreichen und umfassenden Funktionen der Schilddrüse lassen darauf schließen, dass ein Mangel an Schilddrüsenhormonen zu Störungen in verschiedenen lebensnotwendigen Prozessen führen kann.
3. Jod und Selen
Um die normale Schilddrüsenfunktion zu erhalten bzw. eine Schilddrüsenunterfunktion und -überfunktion vorzubeugen, sollte sowohl Jod als auch Selen deinem Körper in bedarfsdeckenden Mengen zur Verfügung stehen. Jod ist besonders als Hauptbaustein für die Schilddrüsenhormone T3 und T4 notwendig. Selen wird zur Abwehr von oxidativem Stress und für die Bildung von Enzymen benötigt. Darunter das Enzym Dejodase, welches an der Aktivierung der Schilddrüsenhormone beteiligt ist. Während ein Jodmangel in einer Vergrößerung (Hyperplasie, Hypertrophie) des Schilddrüsengewebes resultiert, führt ein langfristiger Mangel an beiden Spurenelementen zu einer oxidativen Gewebsschädigung, was wiederrum den Gewebeschwund der Schilddrüse (Schilddrüsenatrophie) begünstigt.
Wichtig für dich zu wissen:
Damit die Schilddrüse optimal funktionieren kann, ist eine ausreichende Versorgung mit beiden Spurenelementen erforderlich. Dein Körper kann Jod und Selen nicht eigenständig produzieren, weshalb du es über die Nahrung aufnehmen musst.
In welchen Lebensmitteln die Nährstoffe enthalten sind und wann eine Supplementation sinnvoll ist, erfährst du in den Infotexten zu Selen und Jod:
Wissenswertes zu Jod: /blogs/news/jod
Wissenswertes zu Selen: /blogs/news/selen